Das Land der Blauen Seen - Страна голубых озер
Weißrussland erstreckt sich über ein Gebiet von 207600 Quadratkilometer. Von Norden nach Süden erstreckt sich Weißrussland über 560 Kilometer, von Osten nach Westen über 650 Kilometer. Im Norden und Osten grenzt Weißrussland an Russland, im Süden an die Ukraine, im Westen an Polen und im Nordwesten an Litauen und Lettland.
Weißrussland liegt an der osteuropäischen Tiefebene. Das Tief- und Hügelland erhebt sich im Durchschnitt 160 Meter über den Meeresspiegel. Das Land ist von großen Waldflächen bedeckt, die zum großen Teil versumpft und vermoort sind. Die mehr als 10.000 Seen werden auch die blauen Augen des Landes genannt. Besonders viele Seen liegen im Norden, im Gebiet der weißrussischen Seeplatte.
Der größte See ist der Narotsch. Die Fläche seines Wasserspiegels beträgt 80 Quadratkilometer, die größte Tiefe fast 25 Meter. Deshalb nennt man ihn auch das Weißrussische Meer. Das Wasser des Narotsch ist so klar, dass man seinen sandigen Grund noch in 5 Metern Tiefe sehen kann. Gewöhnlich heiter verfinstert sich der See bei windigem Wetter und schlägt Wellen wie das Meer. Im See leben 24 Fischarten. Heute ist der Narotsch der wichtigste Kurort unserer Republik. An seinen Ufern, inmitten von Kiefernwäldern, liegen Sanatorien, Erholungsheime, eine Touristenstation, eine Wochenendsiedlung und viele Kinderlager.
Im Norden der Republik befinden sich die malerischen Braslauer Seen. Es sind hier mehr als 30. In der Mehrzahl miteinander verbunden, bilden sie ein wahres Labyrinth von Durchflüssen, Buchten, Landzungen und über die Seen verstreuten Inselchen. Viele Bewohner von Weißrussland, der Ukraine, des Baltikums erholen sich gern hier.
Umgeben von Sümpfen befindet sich im Polessje der Tscherwonoje – oder Fürstensee. Er ist von vielen Legenden umwoben. Eine Legende erzählt, dass der Sluzker Fürst seinen lieblichen Sohn in ein mitten im See erbautes Schloss sperrte. Während einer Gewitternacht zerstörter der Sturm das Schloss und die Wellen verschlangen den gefangenen jungen Fürsten. Seit dieser Zeit, so berichtet die Legende, nennt man den See Fürstensee. In den Jahren des Krieges landeten auf dem Eis des Sees Flugzeuge aus dem Großen Land, die über die Frontlinie zu den Partisanen flogen.
Ein wirklich sagenhaftes Eckchen ist der Switjas-See, der mitten in Kiefern-, Fichten- und Eichenwäldern liegt. Seine wunderliche Schönheit besang der hier geborene große Dichter Adam Mickiewicz in seinen Werken. Ein Netz von Flüssen durchfließt das Land: Die westliche Dwina und der Njoman fließen in die Ostsee, der Pripjat’ und der Dnepr in das Schwarze Meer.
Das milde Klima bringt gemäßigte Winter und relativ kühle Sommer mit sich. Die durchschnittliche Niederschlagsmenge liegt bei 600-650 Millimetern.
Schön und vielgestaltig ist die Pflanzen- und Tierwelt Weißrusslands. 73 Tiergarten gibt es hier. Etwa 1500 Pflanzen- und Tierwelt Weißrusslands. Alle Vögel der belorussischen Wälder lassen sich gar nicht aufzählen. Für den Schutz der Tier- und Pflanzenwelt wurden auf dem Territorium der Republik 3 staatliche Naturschutzgebiete eingerichtet: der Nationalpark Beloweshskaja Pustscha, das Staatliche Beresina-Biosphären-Schutzgebiet und das Pripjat’-Landschafts- und Gewässer-Schutzgebiet. Außerdem gibt es noch 88 Schonreviere von örtlicher Bedeutung.
Im Süden der Republik breitet sich die Beloweshskaja Pustscha aus. In ihrem Wald ist nichts von der strengen Eintönigkeit des verschlafenen nordischen Nadelwaldes. Hier ragen mächtige 200- bis 350-jährige Kiefern 30 und mehr Meter empor. Es gibt 50 Meter hohe Fichten im Alter bis zu 220 Jahren. Hier wachsen 300 bis 5-jährige Eichen mit Stämmen von nahezu zwei Metern Dicke. Reich ist der Wald auch an Tieren. Mit ihrem Gesang erfüllen 216 gefiederte Arten die Luft. Unter ihnen Auerhahn, Haselhuhn, Waldschnepfe, Ente, Birkhahn, Rebhuhn und Wachtel… Sogar schwarze Störche kann man beobachten. In der Pustscha leben viele Säugetierarten. Dazu gehören Damhirsch und Edelhirsch, Elch und Reh, Wildschwein und Dachs, Biber und Bisamratte, Nerz und Iltis, Marder und Luchs. Zu einem der ältesten Tiere der europäischen Fauna gehört der Wisent, der in der Beloweshskaja Pustscha seine Heimat hat und Wahrzeichen von Weißrussland ist. Dieser uralte Büffel ist das größte Wildtier Europas. Die Körperlänge eines Wisents beträgt 3,5 bis 3,7 Meter und das Durchschnittsgewicht 800 Kilogramm, die Bullen können aber bis zu 1,2 Tonnen wiegen.
Am oberen Lauf der Beresina, etwa 100 Kilometer nördlich von Minsk wurde ein Naturschutzgebiet geschaffen. Etwa die Hälfte des Gebiets ist von Sümpfen bedeckt, in denen die seltenen Zwergbirken wachsen.
Besonderes Augenmerk gilt im Naturschutzgebiet den Bibern, die in großer Zahl vorkommen. Auch der selten gewordene Schwarzstorch ist in diesem Naturschutzgebiet anzutreffen. Wildschweine, Elche und Bären bewohnen die Wälder, zu den Bibern gesellen sich Nerze und Otter.
Um die Schönheit der Natur zu bewahren, muss man um den Naturschutz sorgen. Viele Tiere und Pflanzen sind schon in „Rotes Buch“ eingetragen und können ganz und voll verschwinden, wenn die Menschen daran nicht denken werden.